Angst und Panik

Wenn Angst überwältigt – Wie Psychotherapie Halt geben kann
Angst gehört zum Leben. Sie warnt uns, schützt uns und bringt uns in Bewegung. Doch manchmal wird sie zu groß. Sie kommt plötzlich, engt ein, nimmt uns den Atem – oder sie ist ständig da, wie ein Grundrauschen im Hintergrund. Viele Menschen erleben diese Zustände als bedrohlich und suchen nach einem Ausweg. In meiner Praxis begleite ich Menschen dabei, wieder Boden unter den Füßen zu spüren – auch mitten in der Angst.
Der Amoklauf an einer Schule in Graz im Juni 2025 hat viele erschüttert. Auch wenn man selbst nicht betroffen war, können solche Ereignisse Gefühle von Ohnmacht, Unsicherheit oder alte Wunden anrühren. In meiner Arbeit erlebe ich oft, wie äußere Krisen innere Prozesse anstoßen – besonders bei Menschen, die bereits früher Unsicherheit, Kontrollverlust oder Traumatisierung erfahren haben.
Angst ist nicht das Problem – sondern der Versuch, sich zu schützen
Als Gestalttherapeutin schaue ich nicht nur auf das Symptom, sondern auf das Ganze. Angst ist kein Fehler im System. Sie zeigt oft sehr genau, wo ein Mensch gerade steht – und was er braucht. In der Therapie geht es darum, die Angst nicht „wegzumachen“, sondern ihr zuzuhören:
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Was will sie sagen?
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Wovor soll sie schützen?
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Was wurde bisher noch nicht gesehen?
Gerade Panikattacken treten häufig in Momenten auf, in denen etwas „zu viel“ wird – zu viel Druck, zu viel Ungewissheit, zu viel zurückgehaltenes Gefühl. Hier unterstütze ich dabei, diesen inneren Druck in einem sicheren Rahmen zu spüren, zu regulieren und neue Wege zu finden, mit Intensität umzugehen.
Was hilft in der Therapie?
In meiner Arbeit kombiniere ich gestalttherapeutische, traumasensible und körperorientierte Zugänge. Je nach Person und Anliegen können folgende Aspekte wichtig sein:
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Kontakt mit dem Körper
Angst zeigt sich oft körperlich: Herzklopfen, Enge, Zittern. Über Atem, Bewegung oder achtsame Berührung (in der Vorstellung) kann Stabilität erfahrbar werden. -
Raum für Gefühle schaffen
Angst ist selten allein. Oft liegen darunter Trauer, Wut oder Scham. Wenn diese Gefühle Ausdruck finden dürfen, verliert die Angst an Wucht. -
Unterbrochene Prozesse vollenden
In der Gestalttherapie arbeiten wir damit, was „offen“ geblieben ist – etwa nicht gezeigte Grenzen oder unausgesprochene Bedürfnisse. Das kann befreiend wirken. -
Integration von Traumaspuren
In der traumasensiblen Begleitung geht es nicht darum, Vergangenes zu „verarbeiten“, sondern darum, innere Spaltungen zu verstehen und wieder Verbindung aufzubauen – Schritt für Schritt, im eigenen Tempo.
Du bist nicht allein
Angst und Panik sind keine Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck eines überlasteten Nervensystems. Es ist mutig, sich Hilfe zu holen – und ein erster Schritt in Richtung Selbstkontakt und innere Sicherheit.
Wenn du dich angesprochen fühlst oder dir wünschst, besser mit deiner Angst umgehen zu können, lade ich dich ein: Vereinbare gern ein unverbindliches Erstgespräch. Wir schauen gemeinsam, was du brauchst, um dich wieder sicherer und lebendiger zu fühlen.